Lernt die National Trust Ranger kennen

Lernt die National Trust Ranger kennen

Lernt die National Trust Ranger kennen


Wir unterstützen den National Trust bei der Aufforstung der vom Sturm Arwen zerstörten Gebiete im Nordosten Großbritanniens und haben uns mit einigen Rangern in Wallington und am historischen Wahrzeichen Hadrian's Wall getroffen, um mehr über das Projekt zu erfahren.

In unserem Interview mit Luke von der Hadrian's Wall und Dan, Charlotte, Rosie und Nick aus Wallington erfahrt ihr mehr über die Sehenswürdigkeiten des Nordostens und erhaltet einen Einblick in das Leben eines National Trust Rangers.



Wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitstag für euch aus?

Luke: Das schöne an der Arbeit als Ranger hier draußen an der Hadrian’s Wall ist, dass es keinen gewöhnlichen Arbeitstag gibt. Manchmal, je nach Wetterlage, prüfen wir den Baumbestand und die Steinmauern auf Sturmschäden, reparieren Tore oder untersuchen die zahlreichen Pflanzenarten in den Mooren. Es ist ein wundervoller Job, weil man jeden Tag unterschiedliche Sachen macht.

Dan: Als National Trust Ranger machen wir von allem ein bisschen. Wir bereiten das historische Wahrzeiten für die täglichen Besucher vor und erforschen die unterschiedlichen Lebensräume, die die Natur in Wallington zu bieten hat. Aber vor allem haben wir wegen des Sturms Arwen viele Aufräumarbeiten zu erledigen; wir beseitigen umgefallene Bäume, reparieren Zäune und Grenzmauern auf dem gesamten Gelände.

Charlotte: Ich liebe die Vielfalt meiner Arbeit und dass sie sehr abwechslungsreich ist. Ich kann mit meiner Tätigkeit wirklich etwas bewirken und leiste einen Beitrag für die nächsten Generation und für die Umwelt. Ich interagiere gerne mit Menschen und mir gefällt es, ihnen mehr über die Umgebung zu erzählen und vielleicht eine Inspiration für die kommende Generation zu sein.

Nick: Unser Arbeitstag sieht jeden Tag anders aus – wir starten meist mit vielen Plänen in den Tag, die wir meistens gar nicht erledigt bekommen, weil beispielsweise ein Baum umgefallen ist oder wir schnell einen Zaun reparieren müssen. Wir tun viel für den Naturschutz: Die Erhaltung von Lebensräumen für Lebewesen und Pflanzen, Landschaftspflege, Instandhaltung von Grenzmauern und Zäunen und eben auch das Pflanzen und Fällen von Bäumen. Auch der Artenschutz gehört dazu. Es leben einige bedrohte Tierarten wie der Dohlenkrebs an der Hadrian’s Wall, den es zu schützen gilt. 

Warum bist du gerne ein Ranger?

Nick: Am besten gefällt es mir, dass ich den ganzen Tag draußen an der frischen Luft sein und vor atemberaubenden Kulissen arbeiten kann. Es fühlt sich gut an, wenn man zur Arbeit kommt und das Gefühl hat, dass man jeden Tag etwas bewirken kann.

Luke: Ich mag es, dass ich Orte sehe, die sonst nur wenige zu Gesicht bekommen. Am einen Tag rege ich die Wiederansiedlung einheimischer Pflanzenarten an, indem ich im Flusstal das Drüsige Springkraut entferne, am anderen Tag klettere ich eine Böschung hinauf, um zu untersuchen, welche Einflüsse die Rehe auf unsere einheimischen Arten haben.



Warum ist der Schutz der Umwelt so wichtig?

Nick: Er ist aus vielen Gründen wichtig, vor allem wegen der schweren Stürme, die wir Ende letzten Jahres hatten. Wir haben viele Bäume und ganze Waldabschnitte verloren – einige der Bäume waren sogar 200 bis 300 Jahre alt. Es ist wichtig, dass wir uns mit Menschen und Unternehmen wie Barbour zusammenschließen, die uns beim Pflanzen von Bäumen helfen wollen. Wir ersetzen einige der zerstörten Kiefern- und Fichtenabschnitte durch einheimische Arten, damit diese wachsen können und die Menschen auch in Zukunft Freude daran haben.

Charlotte: Im 20. Jahrhundert hat man erkannt, dass ein gesundes Ökosystem auch gut für uns Menschen ist, körperlich als auch mental. Wallington ist ein 13.500 Hektar großes Anwesen mit einer enormen Artenvielfalt, und wir als Ranger schützen, kräftigen und restaurieren diese Vielfalt.

Luke: Wir wollen unsere einheimischen Arten schützen und ihnen die Möglichkeit zur Regeneration geben – nicht nur um ihrer selbst willen, sondern auch, damit wir alle uns an ihrer Schönheit erfreuen können. Das kann die Anpflanzung von Bäumen entlang der Hadrian's Wall sein, um einen besseren Lebensraum für unsere einheimischen Tiere wie rote Eichhörnchen zu bieten, oder das Pflanzen von Haselnusssträuchern für Haselmäuse bei Allen Banks.

Welche Maßnahmen können wir ergreifen, um unsere Umwelt zu schützen, wenn wir in der Natur unterwegs sind?

Luke: Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es, eigenen Müll mit nach Hause zu nehmen, vor allem Hundetüten. Außerdem solltet ihr Hunde an der Leine führen, wenn andere Tiere in der Nähe sind und darauf achten, immer auf den Wanderwegen zu laufen. Orte wie die Hadrian’s Wall sind fast 2.000 Jahre alt und wenn Menschen auf der Mauer laufen, wird sie viel schneller verfallen.

Dan: Hinterlasst keinen Abfall, wenn ihr in der Natur unterwegs seid, nehmt euren Müll mit nach Hause und wenn ihr Müll seht, hebt ihn auf und nehmt ihn mit. Bleibt auf den gekennzeichneten Wegen, denn sonst könnt ihr den Lebensraum von Wildtieren zerstören. Wenn ihr etwas Auffälliges seht, notiert es und teilt es uns Rangern mit – eure Informationen sind für uns sehr hilfreich.

Charlotte: Das Wichtigste ist, dass ihr nichts außer euren Fußspuren hinterlasst und nichts mitnehmt, außer Erinnerungen. Mit jedem kleinen Teil, das der Natur entwendet wird, wird sie nach und nach zerstört. Denkt über alternative Transportmittel nach, um an verschiedene Orte zu gelangen. Es muss nicht immer das Auto sein, nehmt auch mal den Zug, Bus oder fahrt mit dem Fahrrad.



Habt ihr Tipps, wie man diesen Sommer unterwegs sein kann?

Rosie: Einfach rausgehen, egal wohin. Die Natur und die Tierwelt sind überall dort zu finden, wo man sie gar nicht vermuten würde. Geht einfach raus, beobachtet die Natur und findet heraus, welche Vögel, Bäume und Pflanzen ihr gerade seht.

Luke: Sucht euch einfach einen spannenden Ort aus, der gut angebunden ist. Und vergesst nicht, Sonnencreme mitzunehmen, denn auch an bewölkten und windigen Tagen kann man sich schnell einen Sonnenbrand holen! Nehmt außerdem ausreichend Wasser mit, plant eure Route im Vorfeld und verhaltet euch respektvoll gegenüber der Natur.

Könnt ihr uns einen spannenden Fakt über Hadrian’s Wall erzählen?

Luke: In diesem Jahr feiert die Hadrian’s Wall ihr 1900-jähriges Jubiläum, denn der Bau begann bereits 122 nach Christus! Um das zu feiern, finden an vielen Orten entlang der Mauer verschiedene Veranstaltungen statt. So wird es bei Housesteads Roman Fort eine Kunstausstellung geben, die einige herausragende und riesige Forttore mit zahlreichen Kunstwerken zeigt. Das wird atemberaubend aussehen.

Könnt ihr uns eine spannende Tatsache über Wallington erzählen?

Nick: Wir haben vor kurzem eine Studie zur Ansiedlung von Bibern auf dem Gelände fertiggestellt. Es ist wirklich sehr spannend, einer einheimischen Art wieder einen Lebensraum zu geben, die in Großbritannien lange Zeit ausgestorben war. Wir befinden uns noch im Anfangsstadium dieser Entwicklung, was wirklich aufregend ist.

Charlotte: Während der jakobinischen Zeit wurde ein Pferd namens White Sorrel von den hier ansässigen Fenwicks, den ursprünglichen Landbesitzern, beschlagnahmt. Es war zufälligerweise das Pferd, auf dem König Wilhelm von Oranien ritt, als er am Hampton Court  über einen Maulwurfshügel stolperte und an seinen Verletzungen durch den Sturz vom Pferd starb. Daher stammt auch der englische Trinkspruch "To a little wee gentleman in a velvet jacket - Auf einen kleinen fliegenden Gentleman in einer Samtjacke".

 

Erfahrt hier mehr über unsere Zusammenarbeit mit dem National Trust.



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